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Organ Care System - OCS

Einen weiteren Meilenstein verbuchte die Wiener Herzchirurgie im Februar 2007 durch den Einsatz des „Organ Care System“. Dieses Gerät ermöglicht es, Herzen in fast normaler Umgebung, also durchblutet und schlagend, zu transportieren und gleichzeitig seine Qualität zu überprüfen. Das Herz kommt in eine sterile Kammer, welche mit ca. 34°C temperiert und feucht gehalten wird. Das Herz wird mit rund einem Liter sauerstoffangereichertes Blut versorgt. Der Herzmuskel schlägt selbstständig, wird allerdings mit einer Pumpe unterstützt.

Dadurch wird die Zeit mangelnder Sauerstoffversorgung (Ischämie) stark reduziert, zudem kann ein Organ auch weiter transportiert werden. Bis zu 6,5 Stunden kann ein Organ Care System ein Spenderherz erhalten. Im gekühlten Zustand waren maximal 4 Stunden möglich. Die zusätzliche Zeit erweitert den Transportradius, wodurch eine internationale Zusammenarbeit für alle ein Gewinn ist.

Die erste Österreicherin, die ein Spenderherz unter Verwendung des neuen Systems 2007 erhielt, ist die Kärntnerin Christine Amenitsch (30). Sie hatte an einer vererbbaren Herzinsuffizienz gelitten. Amenitsch besuchte am 19.3.2009 das Jubiläumssymposium 25 Jahre Herztransplantation.

Unter Leitung von Prof. Andreas Zuckermann war die Uniklinik Wien das fünfte Zentrum weltweit, das einen solchen Eingriff erfolgreich durchführte. Die aktuellen Forschungen der Wiener HerzspezialistInnen konzentrieren sich in diesem Bereich auf die Optimierung der Frühfunktion des Spenderherzens.

Seit 2017 wird das „Organ Care System“ in Wien routinemäßig im klinischen Einsatz bei Herztransplantationen verwendet.