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PatientInneninformation

Häufig gestellte Fragen

Die Aorta ...
... (Hauptschlagader) ist die größte Arterie des Körpers und ist das Blutgefäß, das sauerstoffreiches Blut vom Herzen in alle Teile des Körpers führt.


Was ist ein Aortenaneurysma?
Als Aortenaneurysma wird eine Aussackung (Aneurysma) der Hauptschlagader (Aorta) bezeichnet. Man unterscheidet Aneurysmen der Aorta in der Höhe des Brustkorbes (thorakales Aneurysma) von denen im Bauchbereich (abdominelles Aneurysma). Aortenerweiterungen, die sowohl im Brustkorb als auch im Bauchbereich auftreten, werden thorakoabdominelle Aneurysmen genannt.


Welche Formen kann das Aneurysma haben?

  • Fusiformes Aortenaneurysma: einheitliche, gleichmäßige Ausweitung der Aortenwand
  • Sakkuläres Aortenaneurysma: Einseitige Ausweitung der Aortenwand


Was ist eine Aortendissektion?
Als Aortendissektion bezeichnet man die Aufspaltung der Wandschichten der Aorta, meist verursacht durch einen Einriss der inneren Gefäßwand mit nachfolgender Einblutung zwischen die Schichten. Die Anwesenheit eines Aortenaneurysmas erhöht das Risiko, aber eine Aortendissektion kann auch bei Menschen mit einer normal großen Aorta auftreten.
Sie verursacht in aller Regel plötzliche, heftige Schmerzen und ist unmittelbar lebensbedrohlich, weil sie zu einem Aufplatzen der Hauptschlagader und zu akuten Durchblutungsstörungen verschiedener Organe führen kann. Während sie noch vor 50 Jahren meist tödlich endete, überlebt heute die Mehrzahl der Betroffenen. Dies ist hauptsächlich einer möglichst rasch eingeleiteten Operation zu verdanken. Eine unverzügliche Diagnostik ist deshalb bei dieser Krankheit von entscheidender Bedeutung.


Was ist eine Aortenruptur?
Als Aortenruptur bezeichnet man den Riss der Aorta mit der Folge einer mäßigen, starken oder sofort tödlichen Blutung und eingeschränkter oder aufgehobener Durchblutung des Körpers. Eine Aortenruptur ist eine gefürchtete Komplikation eines Aneurysmas.


Wie kommt es zum Auftreten eines Aortenaneurysmas?
Thorakale Aortenaneurysmen werden am häufigsten durch Arteriosklerose, eine Verhärtung der Arterien, verursacht. Normalerweise sind die Arterien in der Regel innen glatt. Bei Arteriosklerose baut sich eine klebrige Substanz namens Plaque an den Wänden der Arterien auf. Im Laufe der Zeit bewirken mehrere solcher Plaques, dass die Aortenwand sich versteift und schwächer wird.

Ihr Risiko für Atherosklerose ist erhöht, wenn Sie:

  • RaucherIn sind
  • erhöhten Blutdruck haben
  • einen hohen Cholesterinspiegel aufweisen
  • Übergewicht oder
  • eine Familiengeschichte von Herz-Kreislauf- oder peripher arterieller Verschlusskrankheit (einer Verengung der Blutgefäße) haben.

Weiters können auch bestimmte angeborene Krankheiten die Aortenwand schwächen und erhöhen somit das Risiko von thorakalen Aortenaneurysmen. Dazu zählen:

  • Marfan-Syndrom (eine genetische Bindegewebserkrankung)
  • andere nicht-spezifische Erkrankungen des Bindegewebes (gekennzeichnet durch eine Familiengeschichte von Aneurysmen)
  • Vorhandensein einer zweisegeligen (bicuspiden) Aortenklappe 
  • Syphilis

Weiters kann ein schwerer Unfall, wie ein Sturz aus großen Höhen oder ein Verkehrsunfall, eine Aortenruptur verursachen.


Wer ist von Aortenaneurysmen betroffen? 
Rund 15.000 Menschen in Europa sind jedes Jahr von einem Aortenaneurysmen betroffen. Bis zu 40.000 Menschen sterben jedes Jahr an allen Arten von Aortenerkrankungen.


Ist ein Aortenaneurysma gefährlich?
Ein thorakales Aortenaneurysma ist eine ernste Gesundheitsgefahr, weil es je nach Lokalisation und Größe zum Platzen (Ruptur) oder zur Zerschichtung der Aortenwand (Dissektion) kommen kann, was lebensbedrohliche innere Blutungen verursacht. Wenn es rechtzeitig erkannt wird, kann ein thorakales Aortenaneurysmen meistens mit einer Operation oder anderen, weniger invasiven Techniken repariert werden.


Was sind die Symptome eines Aortenaneurysmas? 
Thorakale Aortenaneurysmen bleiben meistens unbemerkt, weil die PatientInnen selten irgendwelche Symptome spüren. Während nur die Hälfte der PatientInnen über Symptome klagt, sind mögliche Warnzeichen:

  • Schmerzen im Kiefer, Nacken und oberen Rückenbereich
  • Brust- oder Rückenschmerzen
  • Bauchschmerzen
  • Husten, Heiserkeit oder Atemnot


Wie wird ein Aortenaneurysma diagnostiziert? 
Eine frühzeitige Diagnose eines Aortenaneurysmas ist entscheidend für den weiteren Verlauf der Erkrankung. Je größer das Aortenaneurysma, oder je schneller es wächst, desto wahrscheinlicher ist die Gefahr einer Dissektion oder Ruptur.

Wenn ein Aortenaneurysma vermutet wird, kann es Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt mittels folgender Untersuchungen zuverlässig diagnostizieren:

  • Computertomographie (CT)
  • Kernspintomographie (MRT)
  • Echokardiographie (Ultraschall des Herzens)
  • Ultraschalluntersuchung (für Bauchaortenaneurysmen)


Wann sollte ein Aortenaneurysma behandelt werden?
Die Operation eines asymptomatischen Aortenaneurysmas ist ein prophylaktischer Eingriff mit dem Ziel, eine Ruptur oder Dissektion zu verhindern. Bei der Indikation zur Operation muss somit das Rupturrisiko gegen das Operationsrisiko abgewogen werden. Ein Rupturrisiko besteht bei jedem thorakalen Aortenaneurysma bei zirka 6 cm und bei Bauchaneurysmen bei zirka 5 cm. Eine weitere Operationsindikation sind Aneurysmen mit einer Wachstumstendenz von mehr als einem Zentimeter pro Jahr. Eine Ausnahme stellen hier sämtliche Formen von Bindegewebserkrankungen dar, die ab einem Durchmesser von 45 mm operiert werden sollten. Weiters sollte bei PatientInnen mit einer zweisegeligen Aortenklappe und einem Aneurysma der aufsteigenden Aorta (Aorta ascendens) bei 50 mm ein chirurgischer Eingriff erfolgen.


Wann kann man ein bestehendes Aortenaneurysma nur beobachten und eine Operation abwarten?
Wenn das thorakale Aortenaneurysma klein ist (unter 5 cm) und keine Symptome verursacht, bzw. wenn ein Aortenaneurysma über längere Zeit in seinem Durchmesser konstant ist, kann man „beobachtend abwarten“. Durch die enge Überwachung Ihrer Erkrankung mit CT- oder MRT-Untersuchungen alle 6-12 Monate können Anzeichen von Veränderungen im Durchmesser beobachtet werden.

Wenn Sie hohen Blutdruck haben, wird Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt blutdrucksenkende Arzneimittel verordnen, um einer Ausweitung des Aneurysmas entgegenzuwirken. Zusätzlich kann Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt ein „Statin“ verschreiben (cholesterinsenkendes Medikament), um einer weiteren Plaquebildung in Ihren Gefäßen vorzubeugen.


Wie hoch ist das Risiko einer Operation?
Die Operationsmortalität (Sterblichkeit) für elektive Eingriffe an der Aorta liegt in unserer Klinik im Durchschnitt bei 4 %. Auf Grund dieser Daten wird für PatientInnen mit einem normalen operativen Risiko die Operationsindikation bei einem bestimmten Durchmesser des Aneurysmas (siehe oben) akzeptiert. Selbst bei lebensbedrohenden Aortendissektionen, die eine Notoperation erfordern, liegt die Sterblichkeit an unserer Abteilung bei zirka 10 %.


Welche Voruntersuchungen sind nötig, falls ich an der Aorta operiert werden muss?
Falls Sie eine Operation an der Aorta benötigen, werden wir für Sie folgende Untersuchungen veranlassen:

  • Koronarangiographie (Herzkatheteruntersuchung)
  • Herzultraschall
  • Duplex der Carotiden (Ultraschall der Halsgefäße)
  • Lungenfunktionstest


Was wird genau bei einer Aortenoperation gemacht ?
Das Behandlungsprinzip ist die Ausschaltung des Aneurysmas mit Wiederherstellung der Gefäßkontinuität. Im Aorten- und Beckenbereich besteht der Ersatz mit einer Kunststoffprothese entweder als Rohr- oder Y-Prothese bei Mitbefall der Beckenarterien. Falls die Aorta ascendens oder der Aortenbogen betroffen ist, wird über eine Sternotomie (Zugang durch das Brustbein) dieser Teil der Aorta mit einer Prothese ersetzt. Falls die Aorta descendens betroffen ist, so wird über eine Thorakotomie (Zugang von der Seite durch die Rippen) eingegangen.
Je nach Ausdehnung des Aneurysmas muss auch in manchen Fällen ein sogenannter Kreislaufstillstand durchgeführt werden. Die Indikation zur notfallmäßigen bzw. beschleunigten Operation ist bei einem rupturierten oder symptomatischen Aneurysma gegeben.


Kann man mein Aortenaneurysma mit einem Stent (Schiene) versorgen?
Falls Ihr Aneurysma sich im absteigenden Teil der Aorta oder im Bauchraum befindet, so kann in einigen Fällen ein Stent über die Leiste eingeführt werden und das Aneurysma durch diesen relativ kleinen Eingriff ausgeschaltet werden.


Unsere Erfahrung
Unser Team aus ChirurgInnen und interventionellen RadiologInnen wird Sie hinsichtlich der besten Option für die Behandlung Ihres Aortenaneurysmas beraten.